Rezension zu Der Vorfall von Joshua Tree

»Der Vorfall« ist für mich eines der besten Bücher von Joshua Tree, da die Geschichte realistisch und spannend geschrieben ist. Im Text erzähle ich dir mehr davon.

Fakten zum Buch:
Titel: Der Vorfall
Autor: Joshua Tree
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsdatum: 15. Juni 2024
Seitenanzahl: 392 Seiten
ASIN: B0D5WCY7CB

Inhaltsangabe:
Nach einer Reihe ungeklärter Vorfälle kommt es 2025 auf der ISS zu einer Katastrophe und von drei Besatzungsmitgliedern können sich nur ESA-Astronaut Thomas Ehrmann und NASA-Astronautin Patricia Michaels mit einer Sojus-Kapsel zur Erde retten. Nach ihrer Landung in Kasachstan werden sie gegen ihren Willen in Russland festgehalten, weil die Regierung Zweifel am Schicksal des dritten Besatzungsmitglieds, dem Kosmonauten und Volkshelden Oleg Rashkin, hegt. Um zu verhindern, dass sich an diesem Vorfall ein internationaler Konflikt entzündet, entsendet die ESA ihre Top-Psychologin Amina Young nach Moskau. Sie soll die beiden Astronauten befragen und die Wahrheit ans Licht bringen.
Doch Ehrmann und Michaels beginnen sich in Widersprüchen zu verstricken und die russische Führung verliert zunehmend die Geduld. Als Amina von einer Hackerin Informationen über ein angebliches Geheimprojekt des Pentagon zugespielt werden, drängt sich ihr ein Verdacht auf: Hängt die Installation des ersten Privatmoduls an der ISS mit dem Vorfall zusammen? Könnte Rashkin ein Spion im Auftrag der Regierung gewesen sein? Und stehen die überlebenden Astronauten gar unter Mordverdacht?
(Quelle: https://www.amazon.de/Vorfall-Astronautenthriller-Joshua-Tree-ebook/dp/B0D5WCY7CB/, Datum: 15. Juni 2024)

Vorabexemplar

Meine Meinung zum Cover:

Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher. Die beiden Astronauten ziehen den Blick regelrecht an. Schaut man genauer hin, entdeckt man im Hintergrund Details, die mit der Geschichte zu tun haben. Es gehört eindeutig zu den Covern, die mir von Joshua Trees Büchern am besten gefallen.

Meine Meinung zum Inhalt:

Die Geschichte rund um Thomas Ehrmann, Patricia Michaels und Oleg Rashkin war dermaßen spannend und eindrücklich, wie ich es selten erlebt habe. Das Geschehen hat mich von Anfang an mitgerissen, weil mich die Erzählweise schnell gefesselt hat. Ich wollte wissen, was wirklich geschehen war und sog gierig jede neue Information auf. Joshua Tree gelang es wieder einmal meine Aufmerksamkeit auf seine Geschichte zu bannen.

Das Leben auf der ISS wurde äußerst genau beschrieben. Ich konnte mir die Raumstation in Gedanken richtig gut vorstellen und brauchte kaum „echte“ Fotos um sie vor meinem inneren Auge zu sehen. Der Realismus ist beeindruckend und genial. Man merkt, dass der Autor grandiose Recherchemöglichkeiten hatte. Auch die Begebenheitem im Sternenstädtchen in Russland wirkten real,

Während dem Verlauf kam es zu unzähligen Dialogen, die ich immer spannend fand. Ich tauchte durch die Rückblicke/Erinnerungen tief in das Geschehen ein und fühlte mich stellenweise als ein Teil davon. Konnte ich einmal nicht lesen, dachte ich darüber nach, wie es wohl weitergehen wird. Amira Young war eine Protagonistin, die ich auf Anhieb mochte. Sie ging die Befragungen feinfühlig mit psychologischem Geschick an. Zeitgleich schien sie die Puzzleteile gekonnt zusammenzusetzen, obwohl ich zwischendurch Steine in den Weg gelegt wurden. Natürlich dauerte das seine Zeit und auch sie wurde auf falsche Fähren geschickt. Jeder Fakt und jeder Informationshappen sorgten dafür, dass ich noch stärker in die Geschichte gezogen wurde.

Thomas Ehrmann und Patricia Michaels waren zu Recht verschlossen, denn das was auf der ISS geschah, war sehr belastend. Gleichzeitig waren die Vorfälle seltsam und schürten Misstrauen. Das private Modul PROM und die Geheimnisse darum machten die Sache nicht besser. In meinen Augen stimmte etwas damit nicht, doch es war schwer an die Wahrheit zu kommen. Ich spekulierte hin und her und versuchte dabei die Puzzleteile an die richtigen Stellen zu setzen, was sich als schwierig erwies.

Durch die Erzählweise hatte ich die Möglichkeit alle Protagonistinnen und Protagonisten kennenzulernen. Oleg war jemand, den ich sofort in mein Herz schloss. Bei Patricia war ich verunsichert, ob ich ihr vertrauen konnte. Die Gründe? Ich kann ich nicht wirklich benennen, denn sie hatte sich korrekt verhalten. Bei Thomas wechselte ich hin und her. Zuerst war er so kühl, dann wieder vertrauenserweckend. Ein weiterer Protagonist war Jules, denn ich sehr mochte.

Jedenfalls konnten mich die Ereignisse nicht auf das Vorbereiten, was ich am Ende herausfand. Die Wahrheit war dramatisch und kurz auch ergreifend. Ich hielt den Atem an und las die letzten Worte aufmerksam. Es fiel mir deshalb wahrlich schwer, eine spoilerfreie Rezension zu schreiben. Zu meiner Erleichterung gelang es mir. Selbst nach dem Beenden blieb die Geschichte in meinen Gedanken hängen. Die letzten Seiten der Geschichte hatten es in sich und offenbaren das letzte Körnchen Wahrheit. Allerdings brauchte ich am Ende einen Tipp vom Autor, um alles vollumfänglich zu verstehen. Dennoch ist meine Begeisterung riesengroß, weshalb ich das Buch zu einem meiner Jahreshighlights von 2024 kröne.

Mein Fazit:

»Der Vorfall« ist ein richtig gutes Buch, dass vor Spannung nur so strotz. Ich fieberte von Anfang an mit und wollte die Wahrheit herausfinden. Amira Young ging mit gutem Gespür vor und konnte immer mehr Informationen, Fakten und Begebenheiten miteinander verbinden. Die Geschehnisse auf der ISS wurden sehr eindrücklich erzählt. Die ISS selbst und die Handlung wurden so realistisch geschrieben, dass ich das Gefühl hatte anwesend zu sein. Nach und nach setzten sich die Puzzleteile zusammen. Natürlich spekulierte ich eine ganze Weile hin und her. Gegen Ende merkte ich, dass mich der Autor gekonnt auf eine falsche Fährte gelockt hatte. Die Auflösung war berührend und schockierend zugleich. Für mich war das Buch so gut, dass es eins meiner Jahreshighlights von 2024 wurde.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!