Rezension zu [Hörbuch] Miss Austen ermittelt Band 1: Die glücklose Hutmacherin von Jessica Bull

©2024 Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG (P)2024 Argon Verlag

Der Krimi um Jane Austen als Ermittlerin verlief anders, als ich erwartet hatte und konnte mich nur zur Hälfte begeistern. Warum erkläre ich unten im Text.

Fakten zum Hörbuch:
Titel: Miss Austen ermittelt – Die glücklose Hutmacherin
Autorin: Jessica Bull
Sprecherin: Johanna Zehendner
Verlag: Argon Digital
Erscheinungsdatum: 02. Mai 2024
Version: Ungekürzt
Laufzeit: 13 Stunden 20 Minuten
ISBN: 978-3-7324-7443-1

Inhaltsangabe:
Im wunderbar atmosphärischen historischen Krimi »Miss Austen ermittelt. Die glücklose Hutmacherin« löst die junge Jane Austen ihren ersten Fall.
Eigentlich will die 20-jährige Jane Austen den Ball in Deane House dazu nutzen, ihren Geliebten Tom Lefroy endlich zu einem Heiratsantrag zu bewegen. Doch plötzlich ist alle Romantik beim Teufel: In einem Wäscheschrank wird die Leiche einer Frau gefunden! Jane erkennt in der Toten die französische Hutmacherin Madame Renault – und bemerkt, dass an deren Hals eine Kette fehlt. Weil Richter Craven sich nicht sehr für die Sache zu interessieren scheint, sammelt die scharfsinnige Jane nach und nach immer brisantere Informationen. Bis der Richter ihr eine schockierende Nachricht überbringt: Die verschwundene Kette wurde bei Janes geistig eingeschränktem Bruder Georgie gefunden. Jetzt bleiben Jane noch sechs kurze Wochen, um den wahren Täter zu finden, sonst droht dem gutmütigen Georgie der Galgen …

(Quelle: https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/jessica-bull-miss-austen-ermittelt-die-gluecklose-hutmacherin-9783732474431, Datum: 6. Juni 2024)
Rezensionsexemplar via Netgalley

Meine Meinung zur Geschichte:

Jane Austen als Ermittlerin? Ich war von der Grundidee sofort begeistert und freute mich deshalb umso mehr auf das Hören. Das Setting ist im 18. Jahrhundert angesiedelt, jene Zeit in der die echte Jane Austen tatsächlich gelebt hat. Der Autorin Jessica Bull gelang es hervorragend die damals geltenden gesellschaftlichen Konventionen einzufangen und während ihrer Erzählung darzustellen. Ich mochte den klaren Schreibstil, durch den ich mir die Welt vorstellen konnte.

Janes Persönlichkeit machte es mir schwer sie zu mögen. Einerseits ist sie liebenswürdig und klug, andererseits hält sie sich für etwas Besseres. In ihren Augen liegen alle anderen falsch und nur sie zieht die richtigen Schlüsse. Dabei verdächtigt sie oft wild darauf los und geht die betreffenden Personen verbal an. Ich sehe ein, dass es in der damaligen Zeit schwer war, als Frau Dinge allein zu tun, geschweige denn zu ermitteln. Doch so haltlos hätte sie viele Personen nicht beschuldigen müssen.

Die Geschichte enthielt trotzdem mehrere gute Wendungen und unterwartete Wahrheiten. Sie punktete mit guten Szenen, in denen Jane neue Fakten aufdecken konnte. Die größte Veränderung brachte die Nachricht über Georgies Inhaftierung. Ab diesem Zeitpunkt wurden Janes Anschuldigungen gegen verschiedene Personen noch hanebüchener. Zum Glück entdeckte sie zwischendurch echte Spuren. Die emotionale Seite des Geschehens wurde von der Autorin richtig gut beschrieben. Dadurch fiel es mir leicht, mich in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen. Das Hin und Her mit Tom Lefroy war ein wenig lästig, doch passte es in das Setting.

Verdächtige gab es wahrlich eine ganze Menge und es war nicht einfach, an den wahren Täter heranzukommen. In der zweiten Hälfte nahm das Geschehen richtig Fahrt auf. Durch eine heftige Szene kam Jane der Wahrheit zum Greifen nah. Diese Kapitel waren mit Abstand am besten und ließen mich stark mitfiebern. Das Ende brachte eine gefühlsstarke Auflösung des Falles. Schlussendlich hatte es die Geschichte doch noch geschafft, mich für sich zu begeistern. Trotz der traurigen Ereignisse gab es doch noch ein Happy End für so manche Person. Es lebt sich eindeutig leichter, wenn man nicht mehr so viel geheim halten muss.

Nach der Geschichte gab es noch einen Faktencheck, bei dem die Autorin verrät, was sie verändert bzw. erfunden hat, sowie was Realität im Leben der echten Jane Austen war.

Meine Meinung zur Sprecherin:

Für die Hörzeit wurde die Sprecherin Johanna Zehendner für mich zu Jane, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wurde. Ich mochte es, wie sie die naive, trotzige und doch kluge Persönlichkeit der jungen Protagonistin dargestellt hat. Ihre Stimme hat einen angenehmen Klang, dem ich gerne zugehört habe. Einzig die Hörgeschwindigkeit musste ich höherstellen, weil sie mir zu langsam las. Doch das ist nur mein persönliches Empfinden und hat meine Bewertung nicht beeinflusst.

Mein Fazit:

Der erste Fall von Jane Austen als Ermittlerin hielt einige Überraschungen und unerwartete Wendungen bereit. Mir gefiel es, wie die Autorin das Setting das 18. Jahrhunderts realitätsnah beschrieben. Sie stellte die gesellschaftlichen Konventionen passend dar. Janes Ermittlungen waren für mich lange keine richtigen, weil sie viel zu oft wild und ohne Handhabe Personen beschuldigte. Doch irgendwann gelang es ihr, echte Fakten und Informationen, ja sogar Beweise zu finden, was für einen starken Showdown sorgte. Hierbei sah man, dass die Autorin Gefühle sehr gut beschreiben kann.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen!

Bewertung: 3 von 5.

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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