Rezension zu [Hörspiel] Momo von Michael Ende

©1973 Nachlass Michael Ende, München (P)2023 Hörbuch Hamburg HHV GmbH

»Momo« ist ein Buch, das allzeit aktuell ist und niemals an Bedeutung verloren hat. Was ich damit meine werde ich dir im Text erklären.

Fakten zum Hörbuch:
Titel: Momo
Autor: Michael Ende
Sprecher*innen: siehe unten
Verlag: Silberfisch
Erscheinungsdatum: 30. August 2023
Version: Ungekürzt
Laufzeit: 3 Stunden 44 Minuten
ISBN: 978-3-8449-3160-0

Inhaltsangabe:
50 Jahre Momo – das neue Hörspiel zum Jubiläum!
»Momo«, der weltberühmte Märchen-Roman von Michael Ende, wird 50 und Hörspiel-Regisseur Robert Schoen inszeniert ihn neu – mit hochkarätigen Sprechern wie Friedhelm Ptok als Erzähler, Andreas Fröhlich als Meister Hora und Paula Drescher als Momo. Eine Geschichte von heute für die ganze Familie über Freundschaft, Entschleunigung und den Mut, anders zu sein, atmosphärisch und vielschichtig inszeniert mit der Musik des mehrfach ausgezeichneten Komponisten Tobias Unterberg.
In einer Großstadt lebt das Waisenmädchen Momo. Niemand weiß, woher sie kommt, aber alle kennen ihre Gabe: Sie kann wunderbar zuhören. Als seelenlose graue Herren auftauchen, die den Menschen ihre Zeit stehlen, wird die Welt lieblos und trist. Nur Momo lässt sich nicht beirren. Mit einer Blume in der Hand und einer Schildkröte an ihrer Seite macht sie sich auf den Weg, um die grauen Herren zu stoppen.

(Quelle: https://www.hoerbuch-hamburg.de/momo-das-hoerspiel/978-3-8449-3160-0, Datum: 24. September 2023)
Rezensionsexemplar via Netgalley

Meine Meinung zur Geschichte:

Obwohl »Momo« bereits seit 50 Jahren auf dem Markt ist, habe ich das Buch nie gelesen. Warum? Das kann ich mir bis heute nicht erklären. Bisher kannte ich nur eine Zeichentrickserie aus dem Jahr 2003. Deshalb ergriff ich die Möglichkeit und tauchte mithilfe der Hörspielumsetzung in die Geschichte ein.

Von Michael Ende habe ich vor vielen Jahren »die unendliche Geschichte« gelesen. Schon damals war ich von der Fantasie des Autors begeistert. In »Momo« zeigte sich, dass er die Geschichte genauso wortgewandt und ideenreich geschrieben hat.

Das Hörspiel begann damit, dass Momo ins Amphitheater kam und dort einzog. Schnell lernte sie die Bewohner der nahegelegenen Stadt kennen und freundete sich mit ihnen an. Wie bereits im Klappentext erwähnt, hat das Mädchen eine besondere Gabe. Sie hört den Menschen richtig zu, wodurch es diesen besser geht – auf vielfältige Weise. Zu Momos engsten Freunden gehören Pepo Straßenkehrer und Gigi Fremdenführer. Irgendwann tauchten seltsame graue Männer im Städtchen auf. Die Bewohner verhielten sich plötzlich seltsam und hatten immer weniger Zeit. Bald schon wird klar, dass Momo die Männer irgendwie stoppen muss. Unerwartet bekam sie dabei besondere Hilfe.

Die Geschichte selbst hat mich beim Hören sehr berührt. Ich fühlte mit Momo und stellte fest, dass der Kern der Geschichte auch nach 50 Jahren noch immer aktuell ist. Wir Menschen verbringen viel Zeit mit sinnlosen Dingen, wollen Zeit sparen und nicht verschwenden. Oft entwickelt sich daraus ein Teufelskreis und wir vergessen das Leben zu genießen, Momente zu fühlen und Zeit mit unseren Lieben oder Freunden zu verbringen. Oder wir tun Dinge, die wir eigentlich nicht mögen. Das Buch war bei mir der Auslöser, dass ich zum Beispiel verschiedene Spiele von meinem Handy löschte. Denn ich stellte fest, wie viel Zeit ich damit verplemperte. Stattdessen wollte ich wieder meine Hobbys verfolgen, die mir immer großen Spaß gemacht hatten.

Die Grundidee der Geschichte ist somit allzeit aktuell. Mit der Umsetzung schuf der Autor ein spannendes Abenteuer, dass Momo sehr viel abverlangte. In der zweiten Hälfte wurde die Story emotional und folgenreich. Das Mädchen war auf sich allein gestellt und doch gab es nicht auf. Am Ende kam es zu einem wundervollen Happy End, das mir die Tränen in die Augen steigen ließ. Ich war froh, dass es einen positiven Ausgang gab.

Die Figur Momo ist etwas Besonderes. Der Autor gab ihr eine gewisse Tiefe, wodurch der Charakter greifbar wurde. Pepo und Gigi bekamen durch die Hintergrundinformationen auch eine Persönlichkeit. Über die grauen Herren erfuhr ich die Wahrheit und bekam verständlich durch den Verlauf vermittelt, was es mit ihnen auf sich hatte.

Meine Meinung zu den Sprecherinnen und Sprechern:

Einige Stimmen der Sprecherinnen und Sprecher waren mir sofort bekannt. Friedhelm Ptok, Paula Drescher, Steffen „Shorty“ Scheumann und Pascal Houdus sprachen die Hauptrollen. Als Pascal Houdas alias Gigi Fremdenführer eine Geschichte erzählte, zog er mich sofort in seinen Bann. Seine Stimme gefiel mir am aller besten, weil ich das Lachen und generell Freude darin hörte. Später waren es Schmerz und Verzweiflung. Gleich wohl lieferten alle Sprecherinnen und Sprecher grandios ab. Jede Stimme wurde sorgfältig ausgesucht und passte zur jeweiligen Rolle.

Sprecherinnen und Sprecher:
Erzähler: Friedhelm Ptok, Momo: Paula Drescher, Pepo Straßenkehrer: Steffen „Shorty“ Scheumann, Gigi Fremdenführer: Pascal Houdus, Meister Hora: Andreas Fröhlich, in weiteren Rollen: Thomas Ahrens, Fritz Bachmann, Richard Barenberg, Tobias Unterberg und viele andere.

Mein Fazit:

Das Hörspiel »Momo« zog mich früh in seinen Bann. Die Geschichte wurde von Michael Ende mit viel Gefühl und Wortgewandtheit erzählt. Er setzte seine fantasievolle Idee mit einem wahren Kern aussagekräftig um. Vom Sprechercast wurde die Story äußerst lebendig eingesprochen, wodurch ich gebannt zuhörte. Hervor stach für mich die Stimme von Gigi Fremdenführer, wobei alle Sprecherinnen und Sprecher grandios ablieferte. Der Verlauf der Geschichte zeigt, wie wichtig zuhören und Freundschaft ist. Am Ende konnte durch Mut und Durchhaltevermögen ein Happy End erreicht werden.  

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Bewertung: 5 von 5.

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

Hinterlasse einen Kommentar